VW zieht Schlussstrich in deutschen Werken – chinesische Käufer stehen bereit
Wolfsburg als Heimatstandort ist sicher. Doch Volkswagen will Werke dichtmachen, Kosten sparen und die alten Produktionsstätten offenbar möglichst gewinnbringend loswerden. Dafür soll aktuellen Berichten zufolge schon die Konkurrenz aus China Interesse angemeldet haben.
Wolfsburg als Heimatstandort ist sicher. Doch Volkswagen will Werke dichtmachen, Kosten sparen und die alten Produktionsstätten offenbar möglichst gewinnbringend loswerden. Dafür soll aktuellen Berichten zufolge schon die Konkurrenz aus China Interesse angemeldet haben.
Chinesische Hersteller wollen VW-Werke übernehmen
Die sogenannte Gläserne Manufaktur in Dresden und das VW-Werk in Osnabrück stehen offenbar auf der Abschussliste von Volkswagen. Für diese Standorte prüfe der Konzern aktuell Alternativen, sie anders zu nutzen, so die Nachrichtenagentur Reuters (via t-online).
Darunter fällt wohl auch, sie komplett abzustoßen und zu verkaufen. Denn Interessenten soll es bereits geben. Die Rede ist dem Bericht zufolge von „chinesischen Investoren“. Um wen genau es sich dabei handelt oder ob tatsächlich ein Autobauer gemeint ist, ist noch unklar, wenn auch naheliegend. Reuters gegenüber äußerte sich ein namentlich nicht genannter Insider, der der chinesischen Regierung nahe stehen soll:Durch den Kauf einer Fabrik könnte China seinen Einfluss in Deutschlands renommierter Automobilindustrie ausbauen, wo einige der ältesten und renommiertesten Automarken beheimatet sind.
Aktuell baut VW in Dresden noch die letzten Modelle des ID.3. Das Ende für den Stromer aus Dresden ist aber schon besiegelt, die Fertigung soll dort noch 2025 enden. Wird das Werk dicht gemacht, soll das E-Auto zusammen mit anderen Modellen die Auslastung im Wolfsburger Stammwerk verbessern.
In Osnabrück hingegen wird der T-Roc Cabrio gebaut. Der ist ohnehin ein Auslaufmodell und wird nur noch bis 2027 von VW hergestellt. Für Osnabrück dürfte spätestens dann auch Schluss sein. 340 Angestellte in Dresden sowie 2.300 in Osnabrück sollen von VWs Plänen betroffen sein.Link
Chinesische Hersteller haben guten Grund, in Europa zu bauen
Ob die VW-Angestellten bei einem möglichen Verkauf an Konkurrenten aus China an ihrem Arbeitsort bleiben könnten, ist aktuell noch völlig offen – ebenso wie der Verkauf überhaupt.
Einer internen Quelle zufolge soll der VW-Konzern nicht abgeneigt sein. Offiziell heißt es aber: „Wir setzen uns dafür ein, eine Weiterverwendung des Geländes zu finden. Ziel muss eine tragfähige Lösung sein, die die Interessen des Unternehmens und der Beschäftigten berücksichtigt.“ Zu einem Angebot aus China macht man keine konkreten Angaben.
Das potenzielle Interesse chinesischer Autobauer ist kaum überraschend. Denn durch die Produktion in Deutschland könnte sich ein riesiger Vorteil ergeben: keine Strafzölle, die die EU gerade erst eingeführt hat. Die chinesischen Modelle könnten so Preissteigerungen wegen der Zölle entgegenwirken – müssten auf der anderen Seite aber auch deutsche Löhne zahlen.
Viele Hersteller wie BYD (Ungarn), Leapmotor (Polen) und Chery Auto (Spanien) bereiten sich bereits auf die Produktion in Europa vor. Auch Polestar kündigt an, sein neues Modell in Europa zu bauen. Deutschland könnte so auch ein prestigeträchtiger Standort für China werden – und VW hätte die Konkurrenz direkt vor der Nase.
Der ID.2 von VW wird als Game Changer gehandelt – doch noch warten wir:LinkGünstige E-Autos? Volkswagen hat einen Plan