Bundestagswahl 2025: Was versprechen die Parteien für Unternehmen?
Ein bürokratiefreies Jahr, weniger Unternehmenssteuern, 15 Euro Mindestlohn: Wir haben die Wahlprogramme von acht Parteien auf ihre Pläne für Unternehmen abgeklopft. Die wichtigsten Punkte. The post Bundestagswahl 2025: Was versprechen die Parteien für Unternehmen? appeared first on impulse.
Glaubt man den Wahlversprechen, soll für Unternehmerinnen und Unternehmer vieles einfacher werden: Die Parteien werben mit deutlich weniger Bürokratie, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, niedrigeren Steuern oder einem Steuerbonus für Investitionen.
Wir haben 450 Seiten Wahlprogramme von acht Parteien gewälzt und die wichtigsten Vorhaben, die Unternehmerinnen und Unternehmer betreffen, herausgefiltert.
Die Wahlprogramme der Grünen, der FDP und der Linken sind noch vorläufig, sie werden erst im Laufe des Januars oder Anfang Februar beschlossen.
Das versprechen die Parteien vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar:
Mindestlohn
CDU und CSU: Die Union spricht sich für einen gesetzlichen Mindestlohn aus, der durch eine unabhängige Mindestlohnkommission festgelegt werden soll. Die Politik soll sich dabei aber nicht einmischen.
SPD: Der gesetzliche Mindestlohn soll mindestens 60 Prozent des mittleren Einkommens betragen. Ab 2026 wären das 15 Euro.
Grüne: Die Grünen wollen einen Mindestlohn von 15 Euro einführen. Der Mindestlohn soll auch für unter 18-Jährige gelten.
AfD: Die AfD äußert sich nur an einer Stelle ihres Wahlprogramm zum Mindestlohn: Behinderte in Werkstätten sollen ihn erhalten.
FDP: Die FDP möchte nicht, dass die Politik sich in die Arbeit der unabhängigen Mindestlohnkommission einmischt.
BSW: Das Bündnis Sahra Wagenknecht will den Mindestlohn auf 15 Euro erhöhen.
Linke: Der Mindestlohn soll 2025 auf 15 Euro steigen. Er soll jährlich um die Inflationsrate erhöht werden und ausnahmslos für alle Beschäftigte gelten, auch Jugendliche.
Bürokratieabbau
CDU und CSU: Die Union will überflüssige Bürokratie abbauen und die Regelung einführen, dass für jede neue Vorschrift zwei alte abgeschafft werden müssen.
Die Pflicht, einen Betriebsauftragten zu bestellen – zum Beispiel für Abfall, Brandschutz oder Sicherheit –, soll wegfallen.
Die Unionsparteien wollen die Melde- und Dokumentationspflichten insbesondere für Handwerk, Gastronomie und Einzelhandel vereinfachen. Dabei sollen die Betriebe nicht mehr proaktiv nachweisen müssen, dass sie alle gesetzlichen Vorschriften wie zu Arbeitszeiten eingehalten haben. Stattdessen müssen die Behörden Nachweise einfordern, wenn sie einen Verstoß vermuten.
SPD: Die Sozialdemokraten wollen mehr Tempo bei der Digitalisierung der Behörden machen und Antragsprozesse vereinfachen. Sie wollen eine sogenannte Genehmigungsfiktion einführen, bei der Anträge automatisch genehmigt sind, wenn die Behörden nicht innerhalb einer bestimmten Frist reagieren.
Die SPD will ebenfalls Dokumentations- und Berichtspflichten vereinfachen, zusammenführen und digitalisieren. Wie genau das ausgestaltet werden soll, steht nicht im Wahlprogramm.
Grüne: Die Grünen wollen systematisch „Sektor für Sektor“ bürokratische Hürden bestimmen und praktische Lösungen finden. Sie wollen die Verwaltung digitalisieren und Dienstleistungen für Unternehmen zentral bündeln.
Außerdem will die Partei die Schwellenwerte für KMU anheben, damit mehr Unternehmen unter die KMU-Ausnahmeregeln fallen, die weniger Bürokratie und schnellere Verfahren ermöglichen.
AfD: Die als in Teilen als gesichert rechtsextreme AfD spricht in ihrem Wahlprogramm von „strangulierender Bürokratie und wettbewerbsverzerrenden Vorschriften“, die sie auf ein notwendiges Minimum reduzieren will, um Selbstständigkeit und Gründungen zu fördern. Sie will das Lieferkettensorgfaltsgesetz, die EU-Lieferkettenrichtlinie und das Verpackungsgesetz abschaffen. Außerdem will sie die Nachhaltigkeitsberichterstattung vereinfachen, ebenso die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Vergaberecht. Berichts- und Dokumentationspflichten für den Mittelstand sollen verschlankt werden.
FDP: Die Liberalen wollen eine „Bürokratiebremse“ im Grundgesetz verankern. Drei Jahre lang soll nichts beschlossen werden dürfen, was zu neuem bürokratischem Aufwand in Unternehmen führt. Die Partei fordert außerdem ein „bürokratiefreies Jahr für Betriebe, in dem sie keine Berichtspflichten erfüllen müssen“. Jedes Jahr soll es ein Bürokratieentlastungsgesetz geben.
Reagieren Behörden innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nicht auf einen Antrag, verlangt die FDP, dass dieser künftig als automatisch genehmigt gilt.
Die FDP will außerdem die Bonpflicht streichen und die Schriftform als Ausnahme bestimmen, um für weniger Papierkram zu sorgen.
BSW: Der Newcomer unter den Parteien will ein zentrales Online-Portal für sämtliche behördliche Dienstleistungen. Von dem „One-Stop-Shop“ würden auch Unternehmen profitieren.
Wenn es nach Sahra Wagenknecht geht, soll es einen „nationalen Tag der Entrümpelung“ in den Behörden geben. Mitarbeitende sollen überflüssige Vorschriften identifizieren und schauen, wie sich Genehmigungsverfahren beschleunigen lassen.
Um kleinere Betriebe zu entlasten, will die Partei die Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung abschaffen. Auch seitenlange Datenschutzerklärungen, die abgemahnt werden können, sieht das BSW als unnötige „Zwangsmaßnahme“.
Linke: Die Partei äußert sich in ihrem Wahlprogramm nicht explizit zum Thema Bürokratieabbau.
Steuern/Steuersenkung
CDU und CSU: Die Christdemokraten versprechen, die Steuerlast für Unternehmen auf maximal 25 Prozent zu senken.
Sie wollen mehr Möglichkeiten für Abschreibungen und Verlustverrechnungen schaffen, damit Unternehmen mehr investieren können.
Wenn es nach der Union geht, sollen Steuerunterlagen nicht mehr 8, sondern nur noch 5 Jahre aufbewahrt werden.
SPD: Wenn Personenunternehmen ihren Gewinn in den Betrieb investieren, sollen sie generell weniger Steuern zahlen müssen.
E-Firmenwagen sollen bis 2035 von der Kfz-Steuer befreit werden. Auch die Abschreibungsbedingungen sollen sich verbessern.
Die SPD will eine einheitliche Basis-Körperschaftssteuer von 15 Prozent auf einer einheitlichen Bemessungsgrundlage in Europa einführen.
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Grüne: Die Grünen wollen den Grundfreibetrag erhöhen und den Solidaritätszuschlag im Einkommenssteuertarif integrieren.
AfD: Die AfD möchte den Einkommenssteuertarif vereinfachen. Sie plant einen höheren Grundfreibetrag von 15.000 Euro und will den Solidaritätszuschlag abschaffen. Unternehmenssteuern will sie auf ein „international konkurrenzfähiges Niveau“ senken.
FDP: Die FDP will die Unternehmensbesteuerung auf unter 25 Prozent senken. Es soll mehr Unternehmen möglich sein, die Ist-Besteuerung bei der Umsatzsteuer zu nutzen – also die Umsatzsteuer erst nach gezahlter Rechnung ans Finanzamt zu zahlen, statt sie wie bei der Soll-Besteuerung sofort zu begleichen. Gleiches gilt für die vereinfachte Gewinnermittlung.
Der Spitzensteuersatz soll nur noch von Menschen gezahlt werden, „die wirklich spitzenmäßig verdienen“: Er soll statt bisher ab einem Einkommen von 68.000 künftig bei 96.600 Euro greifen.
BSW: Kapitalerträge sollen künftig wie Arbeitseinkommen behandelt und mit dem regulären Einkommenssteuersatz besteuert werden.
Die Reparatur von defekten Geräten soll sich steuerlich lohnen – durch eine niedrigere Mehrwertsteuer und einen bundesweiten Bonus für Reparaturleistungen.
Linke: Die Körperschaftssteuer für Konzerne soll auf 25 Prozent angehoben werden. Die Partei fordert, dass der globale Mindeststeuersatz für Unternehmen auf 25 Prozent steigt, um gegen internationalen Steuerwettbewerb vorzugehen.
Die Gewerbesteuer soll reformiert werden, der Freibetrag soll auf 30.000 Euro angehoben werden.
Ab einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 Euro soll ein Steuersatz von 53 Prozent gelten. Für die Reichensteuer fordert die Linke 60 Prozent ab einem Einkommen von 260.533 Euro, bei mehr als 1 Million gar 75 Prozent.
Nachfolge, Erbschaft und Vermögen
CDU und CSU: Die Union lehnt eine Vermögensteuer ab.
Für Familienunternehmen wollen CDU/CSU steuerliche Belastungen bei der Nachfolge reduzieren und die Erbschaftsteuer auf Betriebsvermögen so gestalten, dass die Substanz des Unternehmens nicht gefährdet wird.
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SPD: Die Partei spricht sich für die Einführung einer „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“ als eigenständige Rechtsform aus. Es ist eine Rechtsform, bei der sich die Firma quasi selbst gehört, die Gewinne folglich nicht ausgeschüttet, sondern im Unternehmen verbleiben. Das soll dem Erhalt der Firma und der Arbeitsplätze dienen und die Unternehmensnachfolge vereinfachen, wenn die Firma etwa von der Belegschaft weitergeführt werden soll.
Die Partei spricht sich für eine Vermögensteuer für „Superreiche“ aus. Eine Zahl wird nicht genannt. Zudem möchte sie auch eine Mindestbesteuerung für große Betriebsvermögen einführen, auch für „vermögenshaltende Familienstiftungen“. Gleichzeitig sollen persönliche Freibeträge erhöht werden.
Grüne: Weit oben auf der Liste mit Handlungsbedarf: Besteuerung von sehr hohem Vermögen. Die Grünen wollen eine fairere Erbschaftssteuer, sich für eine globale Milliardärsteuer einsetzen und Regeln bei der Immobilienbesteuerung anpassen.
Wie die SPD wollen sie eine „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“ einführen, um Familienunternehmen und Start-ups weitere Nachfolgeoptionen zu bieten.
AFD: Die AfD will die aktuell ausgesetzte Vermögensteuer abschaffen, gleiches gilt für die Erbschaftsteuer.
FDP: Die FDP lehnt eine Vermögensteuer ab. Freibeträge der Erbschaft– und Schenkungsteuer sollen automatisch um die Inflationsrate erhöht werden, um die Existenz von Unternehmen nicht zu gefährden.
BSW: Die Partei möchte ebenfalls eine „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“ einführen. Durch eine Umwandlung der Rechtsform soll Erbschaft– und Vermögensteuer wegfallen.
Das BSW will Vermögen ab 25 Millionen Euro mit einem Prozent besteuern, ab 100 Millionen Euro Vermögen mit zwei Prozent und ab 1 Milliarde Euro mit drei Prozent.
Die Partei will, dass vererbte Vermögen oberhalb der Freibeträge gleich besteuert werden, unabhängig davon, ob es sich um Immobilien oder Firmen handelt.
Linke: Die Linke will die 1997 ausgesetzte Vermögensteuer wieder einführen. Der Freibetrag für Privatvermögen soll bei 1 Million Euro pro Person liegen, für Betriebsvermögen bei 5 Millionen Euro. Der Vermögenssteuersatz soll progressiv verlaufen: ab 1 Million Euro 1 Prozent, ab 50 Millionen 5 Prozent, oberhalb der Grenze von 1 Milliarde bei 12 Prozent. Diesen Sondersteuersatz nennt die Partei die Milliardärsteuer.
Steuersätze für Erbschaften und Schenkungen sollen für Superreiche erhöht werden und persönliche Freibeträge auf 150.000 Euro gesenkt werden. In der Spitze (ab drei Millionen Euro) soll der Erbschaftsteuersatz bei 60 Prozent liegen.
Fördermittel für KMU, Förderung von Innovation und Digitalisierung
CDU und CSU: Die Christdemokraten wollen ein Bundesdigitalministerium einrichten, das alle digitalen Themen koordiniert.
Die Union plant ein Programm mit dem Namen „Hightech-Agenda„, um Forschung, Technologie und Innovationen gezielt zu fördern.
Investitionen in klimafreundliche Technologien und Energieeffizienz sollen steuerlich schneller und besser abgesetzt werden können. Unternehmen, die in Digitalisierung oder Zukunftstechnologien wie Wasserstoff oder Künstliche Intelligenz investieren, sollen eine gezielte Förderung erhalten.
SPD: Die Partei will einen Deutschlandfonds mit 100 Milliarden Euro einrichten. Dieses Geld soll durch Darlehen und Beteiligungen Unternehmen helfen, in innovative Technologien und nachhaltige Projekte zu investieren.
Firmen, die in neue Technologien investieren, werden in der Regel über Förderprogramme unterstützt. Die SPD findet das zu bürokratisch und will das ändern: Wer investiert, soll 10 Prozent der Anschaffungskosten zum Beispiel für Maschinen und Geräte in Form einer Steuererstattung bekommen.
Grüne: Als Kernpunkt, um die Digitalisierung zu beschleunigen, nennen die Grünen die „Überwindung der Grenzen der unterschiedlichen IT-Systeme von Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtungen“. Sie will offene, lizenzfreie Standards fördern und KMU dabei einbeziehen.
Durch bessere Finanzierungsangebote, Förderung von KI und Unternehmen und Cybersicherheitsstandards soll die deutsche Forschung Weltspitze bleiben.
Die Grünen wollen zudem eine Investitionsprämie einführen, auf fünf Jahre befristet. Unternehmen, die beispielsweise in Maschinen investieren, soll 10 Prozent der Kosten mit der Steuerschuld verrechnen können.
AfD: Die AfD will die Verwaltung digitalisieren, gleichzeitig aber das Recht der Bürgerinnen und Bürger auf ein „analoges Leben“ außerhalb digitalisierter Abläufe stärken.
Ansonsten hält sie sich in Sachen Förderung von Innovationen eher allgemein: Deutschland soll an der Weltspitze der Exportländer stehen, indem die Wirtschaft aus eigener Kraft in Forschung und Entwicklung investiert. Die AfD setzt dafür auf ein starkes Schul- und Universitätssystem. Fördern will die Partei die Erforschung des Weltalls, damit die deutsche Raumfahrtindustrie konkurrenzfähig bleibt.
FDP: Die Partei will ein Ministerium für Digitalisierung einrichten. Höchste Priorität hat die Digitalisierung der Verwaltung. Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sollen künftig alle Verwaltungsdienstleistungen digital abwickeln können.
Die FDP will die öffentliche und private Forschung stärken und fordert ein „technologieoffenes Forschungsfreiheitsgesetz“. Das Gesetz soll unter anderem den rechtlichen Rahmen für Gentechnologie lockern und Voraussetzungen für die Forschung für den Bau von Fusionskraftwerken schaffen.
BSW: Open-Source-Software soll gefördert werden, um unabhängiger von internationalen IT-Konzernen zu werden. Davon könnten auch kleine Firmen profitieren.
Das BSW will einen „Industriefonds“ aufsetzen und unter anderem innovativen Start-ups langfristiges Kapital zur Verfügung stellen, die keine schnellen Renditen erwarten.
Linke: Damit alle an der digitalen Gesellschaft teilhaben können – auch auf dem Land –, will die Linke den Ausbau von Glasfasernetzen fördern, das Recht auf die Download-Geschwindigkeit von 10 Mbit/s auf 100 Mbit/s erhöhen und Preise deckeln.
Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik soll kleine Unternehmen bei der IT-Sicherheit unterstützen.
CO2-Reduzierung, Energie und Klimaschutz
CDU und CSU: Die Union plant, die Stromsteuer und die Netzentgelte zu senken. Dies soll den Energieverbrauch für alle Unternehmen, einschließlich KMU, günstiger machen.
Um Unternehmen und Verbraucher zu entlasten, will die Union einen sogenannten Klimabonus schaffen. Sie will mit den Einnahmen aus der CO2-Bepreisung die Energiekosten senken.
Die Partei will eine Pflichtversicherung für Elementarschäden bei Extremwetter-Ereignissen einführen.
SPD: Die SPD will kleine Unternehmen durch CO2-Abgaben nicht höher belasten. Der geplante Preis von 55 für 2025 und 65 Euro für 2026 soll bestehen bleiben.
Die Sozialdemokraten wollen darauf achten, dass die Netzentgelte nicht weiter steigen.
Kommunen sollen Fördermittel erhalten, um lokale Wärmeprojekte und eine klimaneutrale Energieversorgung aufzubauen. Davon könnten auch kleine Betriebe vor Ort profitieren.
Grüne: Die Steuern und Abgaben auf Strom sollen sinken. Die Grünen wollen die Industrie dabei unterstützen, klimaneutral zu modernisieren. Der CO2-Preis soll bleiben. Mit Klimaschutzverträgen will die Partei solche Unternehmen fördern, die pro Euro am meisten CO2 einsparen.
Ab 2035 sollen nur noch Autos mit klimaneutralen Antrieben verkauft werden. Im gleichen Jahr soll Strom komplett klimaneutral hergestellt werden.
AfD: Die AfD behauptet entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass der Anteil des Menschen am Klimawandel ungeklärt sei. Sie leugnet damit in ihrem Wahlprogramm den menschengemachten Klimawandel. Belegt sei hingegen, dass sich das Klima natürlich wandele. Sie will die CO2-Abgabe abschaffen und sich auf fossile Energien fokussieren – diese zu beschränken oder zu verbieten, lehnt die Partei ab.
Die AfD schreibt weiter, dass der Mensch das Klima nicht schützen könne und sie daher jegliche Klimaschutzpolitik und Steuer ablehnt.
FDP: Die bislang für 2045 anvisierte Klimaneutralität soll auf 2050 verschoben werden. Damit sollen Betriebe, speziell die Industrie, mehr Zeit für die Umstellung haben.
Das „faktische Verbrenner-Verbot ab 2035“ will die FDP aufheben. Stattdessen will sie auf E-Fuels und alternative Kraftstoffe setzen.
Bei Bauprojekten sollen statt der Suche nach Ausgleichsflächen für den Naturschutz Ersatzzahlungen ermöglicht werden, die über einen Fonds von Experten in Naturschutzprojekte investiert werden.
BSW: Die Partei geht davon aus, dass Hersteller bewusst die Lebensdauer von Produkten verringern. Das soll verboten werden.
Die Partei will den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen, Ställen und Werkshallen unterstützen. Davon können auch Firmen profitieren.
Der CO2-Preis soll abgeschafft sowie das Verbrenner-Verbot und das Heizungsgesetz zurückgenommen werden.
Linke: Die Partei fordert einen Investitionsfonds für die Industrie in Höhe von 200 Milliarden Euro. Unternehmen sollen daraus beim klimagerechten Umbau unterstützt werden, etwa durch Kredite. Deutschland soll bis 2040 klimaneutral sein.
Der Aufbau von Wind- und Solarfabriken soll gefördert werden, Energieproduktion wieder in die öffentliche Hand gehen. Die Stromsteuer soll aus den europäischen Mindeststeuersatz gesenkt werden.
Fachkräftemangel und Anwerbung ausländischer Fachkräfte
CDU und CSU: Ausländische Berufsqualifikationen sollen schneller und einfacher anerkannt werden können.
Die Christdemokraten wollen eine sogenannte digitale „Work-and-Stay-Agentur“ für die Anwerbung, Vermittlung und Integration ausländischer Fachkräfte einrichten.
Frauen sollen mehr Vollzeit arbeiten können, deshalb will die CDU die Rahmenbedingungen verbessern – wie auch immer die aussehen sollen. Konkretes wird nicht genannt.
SPD: Die SPD setzt weiter auf Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. Und das nicht zu knapp: Laut Sozialdemokraten werden mehrere hunderttausend Leute pro Jahr für Deutschland gebraucht.
Die Partei will das Fachkräfteeinwanderungsgesetz weiterentwickeln, mithilfe der Digitalisierung sollen Verwaltungsentscheidungen beschleunigt werden. Zudem wollen die Genossen den „Job-Turbo“ zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter fortsetzen.
Um die Integration zu verbessern, soll Deutschsprachförderung und Beratungsangebote ausgebaut und dauerhaft finanziert werden.
Grüne: Um mehr junge Menschen in Berufsausbildungen unterzubringen, wollen die Grünen „die Attraktivität der beruflichen Ausbildung erhöhen“. Ähnlich unkonkret hält die Partei sich bei älteren Arbeitnehmerinnen und -nehmern: Sie wollen ihnen „Anreize für längeres Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus bieten“.
Menschen aus aller Welt, die in Deutschland arbeiten wollen, sollen ihr Visum online beantragen können, ausländische Berufsabschlüsse sollen einfacher anerkannt werden können. Zudem wollen sie „Arbeitshindernisse für Geflüchtete“ abbauen.
AfD: Die AfD schreibt, dass sie die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte begrüßt. Bevor aber Fachkräfte aus dem Ausland einwandern, sollen zunächst „heimische Potentiale“ genutzt werden. Für Einwanderungen aus außereuropäischen Staaten sollen strenge Kriterien gelten: ein Punktesystem, bei dem unter anderem Berufserfahrung und Sprachkenntnisse berücksichtigt werden. Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels will die AfD auch auf technologische Lösungen wie Robotik und KI setzen.
FDP: Die FDP will die Anerkennung von Berufsabschlüssen, die Menschen im Ausland erworben haben, beschleunigen und digitalisieren.
BSW: Statt vorrangig ausländische Fachkräfte anzuwerben, will das BSW zuerst junge Menschen in Deutschland qualifizieren und ausbilden.
Linke: Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, will die Linke Arbeitsbedingungen verbessern: Löhne anheben, mehr Mitbestimmung von Arbeitnehmenden ermöglichen und volle Sozialversicherung ab dem ersten Euro Gehalt.
Arbeitszeit, Auszeiten, Sozialabgaben und sonstige Themen
CDU und CSU: Die Sozialversicherungsbeträge sollen wieder auf 40 Prozent vom Bruttolohn gesenkt werden (zum Vergleich: 2025 liegt der Wert bei durchschnittlich 41,9 Prozent). Das Arbeitszeitgesetz soll reformiert werden: Statt einer täglichen soll es eine wöchentliche Höchstarbeitszeit geben.
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Arbeitszeitgesetz
Was gehört zur bezahlten Arbeitszeit?
SPD: Überstundenzuschläge sollen steuer- und abgabefrei sein.
Die SPD will Firmen und Fachkräfte über Prämien und Steuerbegünstigungen dazu motivieren, Teilzeitarbeitsverhältnisse in Vollzeit umzuwandeln.
Laut Sozialdemokraten soll es eine „Familienstartzeit“ geben: Väter oder Partnerinnen und Partner sollen sich für die ersten zwei Wochen nach der Geburt des Kindes freistellen lassen können – bei voller Lohnfortzahlung. Elterngeldmonate sollen von 14 auf 18 steigen.
Grüne: Väter oder Co-Mütter sollen die ersten zwei Wochen nach der Geburt ihres Kindes mit einer Lohnersatzleistung freigestellt werden. Selbstständige sollen rund um die Geburt durch Mutterschaftsgeld unterstützt werden.
AfD: Die AfD will aus dem Euro-System ausscheiden und wieder eine nationale Währung einführen. Außerdem fordert sie, dass Deutschland aus der Europäischen Union austritt und stattdessen eine neue europäische Gemeinschaft gegründet wird. Beides dürfte für die deutsche Wirtschaft und für Unternehmen diverse Herausforderungen mit sich bringen.
FDP: Die FDP will das Arbeitszeitgesetz reformieren. Wie die CDU möchte sie eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit einführen. Sie lehnt die Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich ab.
Die telefonische Krankschreibung soll wieder abgeschafft werden.
BSW: Die Partei will die Gründung von Betriebsräten erleichtern, zum Beispiel sollen Initiatoren von Betriebsratswahlen besser gegen Kündigungen geschützt werden.
BSW fordert, die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung abzuschaffen und einer Bürgerversicherung einzuführen, in die alle Bürger einzahlen sollen.
Linke: Die Linke setzt sich für kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn ein. Sie fordert branchenübergreifend eine niedrigere Stundenzahl pro Woche oder eine Vier-Tage-Woche. Die Obergrenze pro Tag soll bei 8 Stunden liegen. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit soll bei 40 Stunden liegen.
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