Umfassendes Handyverbot an Berliner Schulen gefordert

In einem offenen Brief (PDF-Download) fordern mehrere Gesundheits- und Jugendstadträte ein Handyverbot an Berliner Schulen. Sie richten sich an die zuständigen Senatorinnen und sprechen sich für einheitliche gesetzliche Regelungen aus. Ziel sei es, eine gesunde Entwicklung von Schülerinnen und Schülern zu unterstützen und eine ablenkungsfreie Lernumgebung zu schaffen. Der freie Umgang mit Smartphones in Schulen […]

Jan 16, 2025 - 13:44
Umfassendes Handyverbot an Berliner Schulen gefordert

In einem offenen Brief (PDF-Download) fordern mehrere Gesundheits- und Jugendstadträte ein Handyverbot an Berliner Schulen. Sie richten sich an die zuständigen Senatorinnen und sprechen sich für einheitliche gesetzliche Regelungen aus. Ziel sei es, eine gesunde Entwicklung von Schülerinnen und Schülern zu unterstützen und eine ablenkungsfreie Lernumgebung zu schaffen. Der freie Umgang mit Smartphones in Schulen könne mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.

Kinder Schule Sam Balye W1FwDvIreZU Unsplash 2000

Die Unterzeichner des Briefes betonen, dass der Schutz einer gesunden und angstfreien Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie die Schaffung einer förderlichen Lernumgebung als unumgänglich angesehen werde. Es wird als notwendig erachtet, dass das Land Verantwortung übernimmt und die rechtlichen Voraussetzungen für ein entsprechendes Verbot schafft, da die Zuständigkeit hierfür auf dieser Ebene liege.

Cybermobbing als Kernproblem

Eine Duldung der aktuellen Situation sei laut Unternehmen nicht tragbar, da an Schulen regelmäßig problematische Phänomene wie Cybermobbing, sogenanntes „Happy Slapping“ und der Konsum von gewaltverherrlichenden oder strafrechtlich relevanten pornografischen Inhalten beobachtet würden. Dies trage dazu bei, dass Schulen zunehmend zu Orten der Angst und sogar zu Schauplätzen von Straftaten werden.

Laut Studien erleben fast 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler Mobbing, oft in digitaler Form. Die psychischen Folgen reichten von Angstzuständen bis hin zu Suizidgedanken. Auch nicht altersgerechte Inhalte im Netz stellen ein Problem dar. Schulen, die bisher eigene Handyregeln eingeführt haben, stoßen oft an ihre Grenzen. Der Ruf nach verbindlichen gesetzlichen Vorgaben wird deshalb lauter.

Vorbild Brandenburg

Einige Bundesländer zeigen, dass ein allgemeines Handyverbot machbar ist. Die Forderung der Berliner Stadträte geht jedoch darüber hinaus: Auch Ober- und Berufsschulen sollten einbezogen werden. Während digitale Medien ihren Platz im Unterricht behalten, müsse der unkontrollierte Gebrauch außerhalb davon eingeschränkt werden. Eltern und Politik werden aufgefordert, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, um Schulen als geschützte Räume zu bewahren.