Millionengrab Apple Card: Bank will schnell die Reißleine ziehen

Goldman Sachs hat mit der Apple Card ein Problem am Hals: Trotz großer Beliebtheit bei den Kunden schreibt die US-Bank hohe Verluste und sucht dringend nach einem Weg, den Vertrag mit Apple vorzeitig zu beenden. Einfach wird das nicht.

Jan 16, 2025 - 17:53
Millionengrab Apple Card: Bank will schnell die Reißleine ziehen

Goldman Sachs hat mit der Apple Card ein Problem am Hals: Trotz großer Beliebtheit bei den Kunden schreibt die US-Bank hohe Verluste und sucht dringend nach einem Weg, den Vertrag mit Apple vorzeitig zu beenden. Einfach wird das nicht.

Goldman Sachs: Apple Card sorgt für Frust

Seit fünf Jahren ist die Apple Card auf dem US-Markt erhältlich und punktet dort mit Gebührenfreiheit und einfacher Handhabung. Kunden mögen die digitale Kreditkarte, die von Goldman Sachs herausgegeben wird – von den teils hohen Zinssätzen bei Ratenzahlungen für manche Nutzer mal abgesehen.

In der Bilanz der Bank ist die Apple Card allerdings zunehmend eine Belastung: Im vergangenen Jahr verzeichnete Goldman Sachs in seiner Kreditkartenabteilung einen Verlust von 859 Millionen US-Dollar. Ohne die Apple Card, so CEO David Solomon, wäre das Ergebnis deutlich besser ausgefallen. In diesem und im nächsten Jahr soll sich die Situation „verbessern“.

Der Vertrag mit Apple läuft noch bis 2030, aber so lange will Goldman Sachs nicht warten – im Gegenteil, die Bank sucht schon länger nach Möglichkeiten, das Abkommen loszuwerden. Laut Solomon wolle man sich weiter bemühen, den Vertrag „nicht bis zu diesem Zeitpunkt weiterlaufen“ zu lassen (Quelle: heise online).

Eine einseitige Kündigung durch die Bank ist in dem Abkommen offenbar nicht vorgesehen. Verhandlungen über eine Übernahme des Produkts durch JPMorgan Chase sahen zunächst vielversprechend aus, sind aber mittlerweile wohl gescheitert. American Express hatte zuvor bereits dankend abgelehnt.

Apple Card: Einführung in Europa unwahrscheinlich

Die Apple Card ist bislang ein rein amerikanisches Produkt – und dabei bleibt es wohl auch. Eine internationale Einführung scheitert bislang unter anderem an der fehlenden Infrastruktur von Goldman Sachs und dem geringen Interesse, die Karte weltweit anzubieten. Ob sich bis 2030 ein Käufer für die digitale Apple-Kreditkarte findet, ist ungewiss.

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