So prägen Gemini und ChatGPT deine News-Ergebnisse – Axios und AP mit im Boot
Google und OpenAI verändern mit KI die Nachrichtenwelt: Google liefert über Gemini globale Echtzeit-News, während OpenAI ChatGPT-Nutzer:innen direkten Zugang zu geprüften Infos mit klaren Quellen bietet.
Die Zusammenarbeit von OpenAI mit Axios sowie von Google mit der Associated Press setzt neue Maßstäbe für die Integration von generativer KI in die Nachrichtenbranche. Während OpenAI lokale Redaktionen mit innovativen Technologien stärkt, liefert Google mit Gemini globale Echtzeit-News. Beide Unternehmen verfolgen das Ziel, journalistische Prozesse effizienter zu gestalten und Leser:innen direkten Zugang zu geprüften, vertrauenswürdigen Informationen zu ermöglichen. Diese Kooperationen können die Nachrichtenwelt nachhaltig verändern.
OpenAI und Axios: Kooperationen für ein stärkeres Nachrichtenökosystem
OpenAI hat in Zusammenarbeit mit Axios neue Impulse für den lokalen Journalismus gesetzt. Mit Unterstützung von OpenAI wird Axios in vier Städten (Pittsburgh, Kansas City, Boulder und Huntsville) neue Lokalredaktionen einrichten, die durch den Einsatz von KI-Technologie effizienter arbeiten können. Jim VandeHei, CEO von Axios, sagt:
We launched Axios Local nearly four years ago with the bold goal of bringing local news to communities across the country. OpenAI’s investment allows us to continue our expansion and aid us in bringing essential local news to deserving audiences.
Neben Axios profitieren weitere Medienunternehmen von OpenAIs Tools. Projekte wie der KI-gestützte Chatbot von The Atlantic, „Atlantic Companion“, der Zugriff auf ein 167 Jahre altes Archiv bietet, oder Axel Springers persönlicher News-Assistent „Hey_“ zeigen, wie breit gefächert die Anwendungen generativer KI im Nachrichtenbereich sein können. Insgesamt hat OpenAI inzwischen mit fast 20 Medienorganisationen zusammengearbeitet, die mehr als 160 Nachrichtenredaktionen weltweit vertreten. Diese Kooperationen sorgen dafür, dass ChatGPT-Nutzer:innen direkten Zugang zu verifizierten Informationen erhalten – mit klaren Zitaten und Links zu den Originalquellen.
Um auch kleinere Redaktionen in der KI-Ära zu stärken, hat OpenAI Programme wie das „Product & AI Studio“ von American Journalism Project, eine gemeinnützige Organisation, die sich der Förderung und Stärkung des lokalen Journalismus in den USA, ins Leben gerufen. Dieses Studio unterstützt lokale Nachrichtenorganisationen mit Experimenten zu KI-Anwendungen, darunter die Analyse kommunaler Daten oder die Lokalisierung von Inhalten.
Local journalism must find ways to thrive in the digital age. Emerging technologies like generative AI bring both opportunities and risks to the field,
sagt Sarabeth Berman, CEO des American Journalism Project. Ziel sei es, vertrauenswürdige lokale Nachrichten zu fördern und deren Bedeutung für vernetzte Gemeinschaften zu stärken. Weitere Informationen zu OpenAIs Kooperationen mit weiteren Medienunternehmen findest du hier. Die ChatGPT Search von OpenAI hat allerdings zuletzt auch des Öfteren für falsche oder falsch zugeschriebene Informationen gesorgt. Das verdeutlicht, dass die KI-Wiedergabe von Informationen aus Nachrichtenkontexten stets einer Prüfung durch die Suchenden und User bedarf.
OpenAI lässt User ChatGPTs Stil anpassen
– von „chatty“ bis „Gen Z“
Google und AP: Echtzeitnachrichten durch Gemini
Google geht mit seiner nächsten Kooperation mit einem Nachrichtenverlag einen ähnlich innovativen Weg. Durch die Zusammenarbeit mit The Associated Press wird Googles KI-Chatbot Gemini, ehemals Bard, um Echtzeitinformationen erweitert.
We are pleased Google recognizes the value of AP’s journalism as well as our commitment to nonpartisan reporting, in the development of its generative AI products,
erklärt Kristin Heitmann, Chief Revenue Officer von The Associated Press. Mit dieser Kooperation erhält Gemini Zugang zu einem Feed von Echtzeitinformationen, um die Relevanz und Nützlichkeit der bereitgestellten Inhalte zu steigern. Damit positioniert sich Google im Wettbewerb mit anderen großen innovativen Tech-Unternehmen und -Konzernen wie OpenAI und Meta, die ebenfalls auf generative KI setzen. Unklar bleibt jedoch, wie AP-Inhalte präsentiert und ob Quellenangaben oder Links zu den Originalartikeln eingebunden werden. Dies ist ein zentraler Diskussionspunkt bei der Integration von journalistischen Inhalten in KI-Systeme.
Gemini 2.0:
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Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ansätze
Beide Kooperationen – OpenAI mit Axios und Google mit AP – verdeutlichen die große Bedeutung von qualitativ hochwertigen Inhalten für die Entwicklung generativer KI. OpenAI verfolgt dabei einen vielseitigen Ansatz: Einerseits wird der lokale Journalismus durch Kooperationen mit Organisationen wie Axios und dem American Journalism Project gestärkt, andererseits arbeitet der Konzern mit internationalen Medienkonzernen wie Axel Springer zusammen. Ziel ist es, ein breites Spektrum von Inhalten und Formaten zu fördern, von lokal relevanten Berichten bis hin zu international bedeutsamen Publikationen.
Google hingegen legt mit Gemini einen stärkeren Fokus auf die Bereitstellung globaler Echtzeitinformationen. Durch die Zusammenarbeit mit der AP will Google sicherstellen, dass Nutzer:innen schnell und effizient auf aktuelle Nachrichten zugreifen können.
Obwohl die Strategien der beiden Unternehmen unterschiedlich sind, verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: Die Zukunft der Nachrichtenbranche durch innovative Technologien zu gestalten. Während OpenAI sowohl lokale als auch international agierende Akteur:innen unterstützt, fokussiert sich Google auf die globale Verbreitung von Informationen – ein Zusammenspiel, das die Potenziale von Technologie und Journalismus verbindet und neue Standards in der digitalen Berichterstattung setzt.
So revolutioniert KI deinen Newsfeed
Die Kooperationen zwischen OpenAI und Axios sowie Google und AP verdeutlichen, wie KI-Technologie den Journalismus transformieren kann. Diese Partnerschaften bieten Vorteile für Journalist:innen und Nutzer:innen gleichermaßen: Von der Automatisierung aufwendiger Aufgaben wie dem Transkribieren von Interviews oder der Analyse großer Datenmengen bis hin zur Bereitstellung präziser Echtzeitinformationen. Damit wird nicht nur der journalistische Arbeitsalltag effizienter gestaltet, sondern auch die Konsumierung von Nachrichten für das Publikum grundlegend verändert.
Durch den Einsatz von KI eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine schnellere, präzisere und umfassendere Nachrichtenproduktion. Dies könnte der Branche helfen, ihre Relevanz in einer digitalisierten Welt langfristig zu sichern und zugleich den Zugang zu Informationen für die Nutzer:innen zu verbessern.
Dennoch stehen Nachrichtenunternehmen vor entscheidenden Herausforderungen: Einerseits bieten solche Kooperationen finanzielle Vorteile durch die Lizenzierung ihrer Inhalte, andererseits besteht die Gefahr, dass KI-Systeme ohne diese Vereinbarungen Inhalte unerlaubt scrapen oder plagiieren könnten. Darüber hinaus bergen Kooperationen mit großen Tech-Konzernen und -Unternehmen das Risiko, die Medienpluralität zu beeinträchtigen. Wenn nur bestimmte Nachrichtenquellen repräsentiert werden, könnten kleinere oder unabhängige Stimmen an Sichtbarkeit verlieren, was letztlich eine einseitige Informationslandschaft für die Nutzer:innen schaffen würde.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die Integration von KI im Journalismus nicht nur Potenzial birgt, sondern auch eine ausgewogene und verantwortungsvolle Umsetzung erfordert, um die Vorteile zu maximieren und die Risiken zu minimieren.