Meta Exit: So löschst du Instagram, Facebook und Threads

Wenn du Meta den Rücken kehren willst, bist du nicht allein. Die Suchanfragen zum Löschen von Facebook, Instagram und Threads explodieren – denn es wirkt, als hätte Zuckerberg eine Push-Nachricht à la „Trump is back – Regeln umstellen!“ bekommen. Hier findest du die Anleitungen zum endgültigen Löschen.

Jan 14, 2025 - 13:26
Meta Exit: So löschst du  Instagram, Facebook und Threads

Wie auf Knopfdruck lockerte Meta im Zuge von Donald Trumps baldiger Rückkehr ins Weiße Haus seine Moderationsrichtlinien und schaffte sein Drittanbieter:innen-Faktenprüfungssystem ab. Jetzt befürchten viele, dass Facebook, Instagram und Threads noch stärker zu Verbreitungsplattformen für Desinformation und rechte Propaganda werden. Zumal Instagram laut Adam Mosseri im Rahmen dieser Entwicklungen jetzt politischen Content ausspielt – selbst wenn Nutzer:innen ihn gar nicht sehen wollen.

Eine hitzige Debatte über die Verantwortung sozialer Netzwerke im digitalen Zeitalter ist entflammt. Viele Nutzer:innen fühlen sich zunehmend unwohl mit der Plattformpolitik und suchen verstärkt nach Wegen, ihre Facebook-, Instagram- oder Threads-Konten zu löschen. Laut Google Trends, das berichtet TechCrunch, entwickelt sich der Abschied von Meta-Plattformen sogar zum Massenphänomen. Suchanfragen wie „Facebook löschen“, „Threads-Konto entfernen“ oder „Alternative zu Facebook“ sind in der vergangenen Woche um über 5.000 Prozent gestiegen. In den vergangenen drei Monaten lag der Suchtrend zum Facebook-Löschen bei 75, schoss aber mit Metas Richtlinienänderungen und der US-Wahl 2024 auf 100 – das höchste bei Google Trends mögliche Interesse (Google Trend Score).

Falls du auch zu denjenigen gehörst, denen die Idee missfällt, dass die eigenen Social Media Feeds bald zur Wildwest-Zone für fragwürdige Informationen werden könnte, dann findest du hier eine klare Anleitung, um dein Konto endgültig loszuwerden.


Zuckerberg bei Joe Rogan:
Meta überlässt Desinformation dem „freien Markt“

Mark Zuckerberg und Joe Rogan im Interview
Mark Zuckerberg und Joe Rogan vor Podcast-Hintergrund, Rebecca Lai of Glasgow, Sweden: © Wikipedia.de, CC BY 2.0, Meta (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)


So löschst du dein Instagram-Konto

Wer genug von der Metas neuer Content-Politik und der jüngst von Mosseri kommunizierten Tatsache hat, dass politischer Content trotz eigens gewählter Einschränkung weiterhin auftaucht, kann seinen Instagram Account mit ein paar Klicks endgültig löschen.

  1. Rufe die Seite Kontoverwaltung und Kontrolle im Accounts Center auf.
  2. Wähle Deaktivierung oder Löschung.
  3. Wähle das betroffene Konto aus.
  4. Klicke auf Konto löschen und folge den weiteren Anweisungen.

Falls du deine Meinung änderst, kannst du dich mit dem gleichen User-Namen erneut anmelden – vorausgesetzt, er ist noch verfügbar.

Um deine Instagram-Daten herunterzuladen, kannst du entweder das Accounts Center oder die Einstellungen von Instagram nutzen. In beiden Fällen gelangst du zur Option Deine Informationen herunterladen. Dort wählst du die Profile aus, deren Daten du sichern möchtest, und entscheidest, ob du sie auf dein Gerät herunterladen oder an ein anderes Ziel übertragen willst. Falls du dich für den Download auf ein Gerät entscheidest, legst du das gewünschte Dateiformat sowie die Medienqualität fest und startest die Erstellung der Datei. Sobald deine Anfrage bearbeitet wurde, erhältst du eine Benachrichtigung per E-Mail und in der App. Danach hast du vier Tage Zeit, die Datei herunterzuladen.

So löschst du dein Facebook-Konto

Falls du Facebook dauerhaft den Rücken kehren möchtest, kannst du dein Konto in wenigen Schritten löschen – vorher solltest du jedoch überlegen, ob du deine gespeicherten Daten sichern möchtest.

Facebook Account löschen, © Meta

So gehst du vor:

  1. Klicke oben rechts auf dein Profilbild.
  2. Wähle Einstellungen & Privatsphäre > Einstellungen.
  3. Wähle im Accounts Center den Punkt Persönliche Daten.
  4. Klicke auf Kontoverwaltung und Kontrolle.
  5. Wähle Deaktivierung oder Löschung.
  6. Wähle das gewünschte Konto aus.
  7. Wähle Konto löschen und folge den weiteren Anweisungen.

Wichtig: Sobald dein Konto gelöscht wurde, kann es nicht wiederhergestellt werden. Falls du dich innerhalb weniger Tage nach der Löschanfrage erneut einloggst, wird der Vorgang abgebrochen.

Bevor du dein Facebook-Konto löschst, kannst du deine gespeicherten Informationen sichern. Dazu gehören unter anderem Fotos, Chat-Verlauf, IP-Adressen und Werbeanzeigen, auf die du geklickt hast. Um deine Facebook-Daten herunterzuladen, öffne die Einstellungen & Privatsphäre über dein Profilbild und navigiere zu Deine Informationen. Dort findest du die Option Deine Informationen herunterladen. Falls du zum Accounts Center weitergeleitet wirst, bestätige mit Weiter. Anschließend wählst du aus, von welchen Konten – Facebook, Instagram oder Meta Horizon – du Daten sichern möchtest. Danach entscheidest du, ob du alle oder nur bestimmte Informationen herunterladen willst. Je nach Wahl kannst du die Daten entweder direkt auf dein Gerät speichern oder an ein anderes Ziel übertragen. Falls du dich für den Download auf ein Gerät entscheidest, legst du Format (HTML oder JSON) und Medienqualität fest, bevor du die Anfrage absendest.

So löschst du dein Threads-Konto

Falls du dein Threads-Konto löschen möchtest, weil es sich statt einer echten Alternative zu X unter Elon Musk nun in die gleiche Richtung entwickelt, kannst du auf Threads.net am Computer diesen Schritten folgen:

  1. Klicke unten links auf die zwei parallelen Linien und gehe zu Einstellungen.
  2. Wähle Konto und dann Profil deaktivieren oder löschen.
  3. Klicke auf Profil löschen und folge den Anweisungen.
  4. Die Löschung dauert 30 Tage. Falls du dich erneut anmelden willst, musst du 90 Tage warten.

Suchanfragen nach Meta-Alternativen schießen in die Höhe

Der Widerstand gegen Metas neue Inhaltsrichtlinien zeigt sich nicht nur in der wachsenden Zahl an Nutzer:innen, die ihre Konten löschen möchten, sondern auch in der verstärkten Suche nach Alternativen.

© Google Trends

Google-Suchanfragen zu „Facebook löschen“ und „Alternative zu Meta“ sind förmlich explodiert – ein klares Zeichen dafür, dass sich viele von Zuckerbergs Plattformen distanzieren wollen.

© Google Trends

Der Anstieg begann unmittelbar nach der Ankündigung, dass Meta sein Faktenprüfungssystem abschaffen, die Moderation politischer Inhalte lockern und mehr kontroverse Inhalte in Feeds zurückbringen wird. Kritiker:innen sehen darin eine Strategie, um Trumps neuer Regierung entgegenzukommen und sich vor politischem Druck zu schützen – auf Kosten der Plattformintegrität.


Bluesky:
Die beste Alternative zu Twitter und X?

Bluesky-Logo vor blauem Hintergrund, © Eric Bailey, Public domain, via Wikimedia Commons (bearbeitet mit Canva)


Droht Meta das gleiche Schicksal wie X?

Ein Abschied von Facebook, Instagram oder Threads fällt vielen trotz der gravierenden jüngsten Entwicklungen nicht leicht. Schließlich haben sich Metas Plattformen über Jahre als feste Bestandteile des digitalen Alltags etabliert – sei es zur Vernetzung mit Freund:innen, als kreative Spielwiese oder als Informationsquelle. Die breite Nutzer:innenbasis, die ausgeklügelten Algorithmen und die schiere Menge an Inhalten machen es schwer, einfach den Stecker zu ziehen.

Doch mit Zuckerbergs neuem Kurs, der politische Inhalte trotz User-Präferenzen weiter in den Vordergrund rückt und die Plattformen zu einer Trump-freundlichen Verbreitungsmaschine umgestaltet, stellt sich immer mehr die Frage: Ist das noch der richtige Ort, um aktiv zu sein oder ist endgültig Zeit für eine neue Social-Media-Strategie?

In den vergangenen Monaten haben bereits zahlreiche Unternehmen und kürzlich auch viele Bildungseinrichtungen ihre Aktivitäten auf der Plattform X eingestellt. Über 60 deutsche Hochschulen und Forschungsinstitutionen, darunter die Freie Universität Berlin, die Universität Münster und die RWTH Aachen, zogen sich zurück, um gegen die zunehmende Radikalisierung des Diskurses auf der Plattform zu protestieren. Auch wir von OnlineMarketing.de haben uns entschieden, unsere Präsenz auf X zu beenden, da die aktuellen Entwicklungen nicht mit unseren Werten vereinbar sind.

Sollte Meta einen ähnlichen Kurs einschlagen und vermehrt politisch einseitige Inhalte fördern, könnte es ebenfalls zu einer Abwanderung von Nutzer:innen und Organisationen kommen, die sich mit solchen Richtlinien nicht identifizieren können.


Marionette Mark?
Meta will Free Speech à la X und biedert sich Trump an

Mark Zuckerberg vor Meta-Logo, heller Hintergrund
© Meta, Dima Solomin – Unsplash