Top 10: Die beste Powerstation im Test
Mobile Solargeneratoren mit 230 Volt stellen dank Photovoltaik Strom unabhängig vom Netz zur Verfügung – unterwegs und zu Hause. Wir haben inzwischen rund 60 Powerstations getestet und zeigen hier die zehn besten Geräte aller Leistungsklassen.
Mobile Solargeneratoren mit 230 Volt stellen dank Photovoltaik Strom unabhängig vom Netz zur Verfügung – unterwegs und zu Hause. Wir haben inzwischen rund 60 Powerstations getestet und zeigen hier die zehn besten Geräte aller Leistungsklassen.
Mobile Solargeneratoren mit internem Akku laden im Gegensatz zu Powerbanks nicht nur Gadgets mit USB-A oder USB-C auf, sondern bieten auch Steckdosen für 12-Volt- und 230-Volt-Verbraucher. Für eine möglichst hohe Flexibilität ist das Laden der Powerstation sowohl per Netzteil als auch mittels Photovoltaik-Panels möglich. Damit bieten sie autarke Stromversorgung fernab des Stromnetzes und bei Stromausfall. Je nach Leistung eignen sich die Geräte etwa für mobiles Arbeiten, Gartenarbeit, Baustelle, Festival oder beim Campingplatz. Neben dem Design und der Akkukapazität unterscheiden sich die getesteten Modelle hauptsächlich bei Ladezeiten, Lautstärke und maximaler Leistung.
In den vergangenen Monaten wurden wir nicht nur von Lesern, sondern auch von Freunden, Kollegen und Nachbarn gefragt: Was ist die beste Powerstation? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Grund hierfür sind einerseits die unterschiedlichen Ansprüche an einen mobilen Stromspeicher, andererseits ist die Produktkategorie auch noch vergleichsweise neu.
Welches ist die beste Powerstation?
Das lässt sich aus unserer Sicht nicht wirklich eindeutig sagen – Nachdem wir um die Vielschichtigkeit des Themas wissen, stellen wir zunächst die Frage nach individuellen Faktoren:
- Soll das Gerät günstig oder möglichst kompakt sein?
- Ist eine möglichst hohe Kapazität wichtig?
- Sind Spezialfunktionen wie Licht oder kabelloses Qi-Laden von Endgeräten gefragt?
- Muss das Modell vorrangig schnell an Steckdose oder Solarpanel laden?
- Gibt es besondere Anforderungen an USB-C- oder USB-A-Anschlüsse?
Da das Antworten auf diese Fragen gar nicht so leicht fällt, haben wir unsere besten tragbaren Powerstations zusammengestellt, die Solargeneratoren aller Preis- und Leistungsklassen enthalten und verschiedenste Ansprüche berücksichtigen. Neben unseren eigenen Favoriten aus mittlerweile fast 60 Einzeltests, zeigen wir außerdem, worauf es bei der Wahl des besten Modells ankommt.
Powerstation als Speicher fürs Balkonkraftwerk
Möchte man die Powerstation nicht nur als mobile Steckdose nutzen, sondern auch als Speicher für ein Balkonkraftwerk verwenden, kommen aktuell nur wenige Geräte infrage. So ist etwa die genannte Oukitel BP2000 trotz einer Anschlussmöglichkeit nur sehr bedingt geeignet. Auch die Bluetti AC200Max ließe sich mit entsprechendem Wechselrichter als Speicher einsetzen – smart oder effizient ist aber auch diese Lösung nicht.
Komplette Sets und spezielle Einzellösungen finden sich zudem in der Top 10: Balkonkraftwerk mit Speicher – die besten Akkus im Set & zum Nachrüsten.
Hier bietet sich am ehesten das System von Ecoflow mit bedarfsgerechter Einspeisung per WLAN-Steckdose an. Zusammen mit dem Wechselrichter Ecoflow Powerstream (Testbericht) können hier zahlreiche Powerstations des Herstellers als Speicher genutzt werden. Mit einem entsprechenden Kabel funktionieren etwa Ecoflow Delta 3 Pro, Delta 2, Delta 2 Max und Delta Pro als BKW-Speicher. Ein Anschluss ohne den speziellen Wechselrichter ist allerdings nicht möglich. Wer bereits eine kompatible Powerstation besitzt, bekommt hier eine praktikable und bezahlbare Alternative zu klassischen Speichersystemen.
Der Micro-Inverter Ecoflow Powerstream mit 800 Watt Leistung ist einzeln ab 88 Euro (Preisvergleich) erhältlich.
Akkus & Ladegeschwindigkeit
Die verwendeten Akkus in den mobilen Stromspeichern unterscheiden sich nicht nur in Hinblick auf ihre Kapazität und damit auch Gewicht und Größe, sondern auch bei der Batterie-Technologie. Günstige und ältere Powerstations haben meist Li-Ionen-Akkus (Lithium-Ionen). Modernere tragbare Powerstations haben dagegen überwiegend Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die auch LiFePO4- oder Lithium-Eisen-Batterie genannt werden. Ihr Vorteil ist eine höhere Sicherheit und eine deutlich höhere Lebensdauer. So verspricht eine Lithium-Ionen-Batterie mindestens noch 80 Prozent der Nennkapazität nach etwa 500 bis 1000 Ladezyklen. LiFePO4-Akkus sollen diese Kapazität auch nach 3000 bis 3600 Zyklen bieten. Wer das Gerät zum täglichen Einsatz oder als Insellösung verwenden will, sollte auf die langlebigen Akkus achten.
Bei der Ladegeschwindigkeit an der Steckdose sind die Unterschiede ebenfalls gravierend. Während eine günstige tragbare Powerstation trotz niedriger Kapazität Ladezeiten von etwa fünf bis neun Stunden haben, sind Solargeneratoren mit Schnellladefunktion bereits nach etwa einer Stunde zu 80 Prozent aufgeladen.
Auch beim Laden per Photovoltaik sind die Unterschiede enorm. Grund hierfür sind die Leistung der Solarmodule im Vergleich und die Begrenzung der maximalen Ladeleistung. Zwar vertragen einige Solargeneratoren wie die Jackery Explorer 2000 Pro und die Ecoflow Delta 3 Pro auch 1200 Watt und mehr, die Regel ist das allerdings nicht. Insbesondere günstigere Modelle laden meist nur mit einigen Hundert Watt und benötigen so teils mehrere Tage, bis sie von der Sonne vollgeladen sind. Wer die Powerstation ausschließlich per Photovoltaik versorgen will, muss deshalb unbedingt auf ausreichend Eingangsleistung achten. Die Explorer 2000 Pro mit 2160 Wh war im Test nach weniger als drei Stunden vollgeladen. Wichtig außerdem: Die Solarpanels sind nur in seltenen Bundle-Angeboten im Kaufpreis enthalten. Günstige Solarmodule liefern oft auch deutlich weniger Dauerleistung (Watt) als angegeben. Welche Panels in den Tests am besten abgeschnitten haben, zeigt der Artikel Top 10 Solarpanels: Die besten Photovoltaik-Module für Powerstations.
Ausstattung
Abgesehen von der Ladeleistung unterscheiden sich Powerstations durch ihr Netzteil zum Aufladen, das intern oder extern ausgeführt sein kann. Externe Netzteile müssen zusätzlich transportiert werden und kosten Platz. Der Vorteil: Bei einem Defekt ist der Austausch einfach möglich. Interne Netzteile sind immer dabei und in der Regel stärker. Geht es kaputt, muss man das ganze Gerät reparieren oder austauschen. Und weil es eben immer an Bord ist, erhöht es Gewicht und Größe der Powerstation.
Über Standardanschlüsse wie einen USB-A-Anschluss, einen USB-C-Ausgang sowie 230-Volt-Steckdosen oder 12-Volt-Zigarettenanzünder-Buchsen verfügen praktisch alle Powerstations. Manche Modelle bringen zusätzlich 12 Volt per Rundsteckverbinder oder kabellose Ladepads mit Qi zum Nachladen des Smartphones mit. Für die 230-Volt-Verbraucher gibt es zwar häufig, aber nicht immer echte Schuko-Steckdosen. Chinesische Hersteller liefern häufig Powerstations mit internationalen Anschlüssen. Die sind zwar auf den ersten Blick flexibler, geben den Steckern aber weniger zuverlässigen Halt.
Weiter geht es mit dem LC-Display zur Statusanzeige. Zwar zeigen alle Geräte im Vergleich die Restladung und die aktiven Ausgänge an, allerdings sind einige günstige oder ältere Modelle hier nicht sehr genau. Da gibt es im schlimmsten Fall eine sehr grobe Auflösung in Form von 20-Prozent-Blöcken auf der Anzeige statt eines Prozentwerts. Aus- und Eingangsleistung werden zwar häufig, aber nicht immer angezeigt. Moderne und gut ausgestattete Geräte zeigen gar eine ungefähre Restlaufzeit oder können per App bedient werden. Wenn man an einer schwach abgesicherten Steckdose laden möchte, sollte die Ladeleistung nicht hoch oder zumindest reduzierbar sein.
Wer seinen mobilen Stromspeicher als USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) einsetzen will, hat nur eine begrenzte Auswahl an Geräten. Eine Pass-Through-Funktion zur Schonung des Akkus und kurze Umschaltzeiten sind hier entscheidend.
Ein integriertes Zubehörfach ist zwar sehr praktisch, aber keinesfalls kaufentscheidend. Gleiches gilt für eine integrierte Notleuchte. Anders sieht es bei Transportmöglichkeiten aus. Griffe sind immer vorhanden. Ist der Stromspeicher riesengroß und entsprechend schwer, sollte es integrierte Rollen geben.
Leistung
Die entscheidende Frage vor dem Kauf lautet: Was möchte ich damit betreiben? Konkret geht es um die angegebene Dauerleistung in Watt. Dieser Wert entscheidet, ob ein Gerät tatsächlich an der Powerstation funktioniert. Das hängt ganz vom geplanten Einsatzzweck ab. Wer lediglich unterwegs die Laufzeit des Notebooks verlängern, die Akkus von E-Bike, Drohne und Kamera nachladen oder ein paar Lampen betreiben möchte, der kommt auch mit geringer Leistung von wenigen Hundert Watt an der 230-Volt-Steckdose aus. Da solche eher leistungsschwachen Powerstations allesamt mit wenig Kapazität daherkommen, sind die Geräte normalerweise auch gleich besonders kompakt und leicht.
Für moderate Verbraucher wie Eiswürfelbereiter, Office-Ausstattung oder leichtes Werkzeug darf es dann gerne etwas mehr sein. Unser PC-Arbeitsplatz etwa begnügt sich im Normalbetrieb mit 100 bis 140 Watt aus der Schuko-Dose. Beim Hochfahren der angeschlossenen Verbraucher schießt die Leistungsaufnahme aber kurzzeitig auf über 700 Watt. Grund hierfür ist der Laserdrucker, der sich einen hohen Anlaufstrom gönnt. Während des Druckens steigt der Verbrauch auf immerhin über 400 Watt. Wer etwas sucht, was die meisten Alltagssituationen meistert, sollte in einen Bereich ab etwa 1000 Watt zielen.
Zum Vergleich: Für starke Verbraucher wie Werkzeug oder Küchengeräte sind auch 1000 Watt deutlich zu wenig. Hier funktionieren zwar Kühlschrank, TV & Co., für Tischgrill, Wasserkocher, Kochplatte und Ähnliches müssen es aber mindestens 1800 bis 2000 Watt sein. Manchmal reicht aber auch das nicht. Unsere Kappsäge mit einer Leistungsangabe von 1800 Watt verursacht einen kurzfristigen Einschaltstrom von bis zu 3500 Watt. Hier kommen nur die leistungsstärksten Modelle infrage.
Sollen vorwiegend USB-Verbraucher mit USB-A-Ports und QC 3.0 oder per USB-C-Ausgang mit PD versorgt werden, muss auch hier die Leistung der USB-Anschlüsse ausreichen, damit man das eigentliche Netzteil zu Hause lassen kann. Zwar leisten viele Powerstations 60 bis 100 Watt, bei vielen Modellen stehen aber nur maximal 18 Watt zur Verfügung. Das reicht zwar, um das Handy wieder aufzuladen – aber nicht für den Laptop. Alle Geräte zeigen auf einem LC-Display den Ladezustand an, manche auch den aktuellen Verbrauch respektive die Ladeleistung.
Kapazität
Wer weiß, wie viel Leistung er benötigt, sollte die Nutzungsdauer planen, um sich ein Bild über die benötigte Kapazität zu machen. Von sehr überschaubaren internen 155 Wh der Xmund PS-6 bis zu den 5120 Wh der Oukitel Abearl P5000 gibt es für jede Anwendung passende Kapazitäten.
Neben den Verbrauchern muss man im Schnitt 15 Prozent Umwandlungsverlust einkalkulieren. Am niedrigsten sind die Verluste beim Einsatz der 12-Volt-Ausgänge und bei leistungshungrigen 230-Volt-Verbrauchern. Hier können bis über 90 Prozent der Nennkapazität genutzt werden. Niedrige Lasten an der 230-Volt-Dose führen zu Wandlungsverlusten von 20 Prozent und mehr.
Soll die mobile Powerstation zur Notstromversorgung eines Haushaltes eingesetzt werden, lohnt ein Blick auf die Modelle mit erweiterbarem Akku. Hier dient die eigentliche Powerstation als Hauptgerät, an welches zusätzliche Akku-Module angeschlossen werden, um die Kapazität zu erhöhen. Mit entsprechenden Zusatz-Akkus sind Kapazitäten von zu 20 kWh und mehr möglich.
Größe & Gewicht
Eine hohe Kapazität wirkt sich direkt auf Größe und Gewicht aus. Wer viel Strom benötigt, muss mit entsprechend hohem Gewicht rechnen. Statt einer tragbaren Powerstation in Größe eines Schuhkartons reden wir dann schnell von Abmessungen einer ausgewachsenen Kühlbox – ohne Solarmodule versteht sich.
Zwar ist die Leistung bei „großen“ Powerstations ebenfalls meist höher als bei kleinen Modellen. Die handliche EF Ecoflow River 2 leistet dank Boost-Funktion trotz der geringen Abmessungen zwischen 600 und 1600 Watt. Das ist ideal, wenn man etwa kurz starkes Elektrowerkzeug betreiben möchte und mobil sein will. Für eine dauerhafte Nutzung bei hoher Last sind die kleinen Powerstations aber ungeeignet: Hier wäre der interne Akku bereits nach 15 bis 30 Minuten leer gesaugt.
Wer seine Powerstation stationär benutzt, kann in die Vollen gehen und auch XL-Modelle wie die Ecoflow Delta 3 Pro, die Zendure Superbase V6400 oder die Oukitel Abearl P5000 mit einem Gewicht von über 50 Kilogramm einsetzen. Soll der Stromspeicher allerdings mobil genutzt werden, sollte man genau überlegen, wie viel man tatsächlich tragen möchte. Von der Rucksack-tauglichen Flashfish P66 mit einer Größe von 29 × 20 × 21 Zentimetern und einem Gewicht von 3,2 Kilogramm bis hin zur 55 × 30 × 49 Zentimetern großen P5000 mit 51 Kilogramm ist hier für jeden Geschmack etwas dabei.
Lautstärke
Wird die Powerstation beim Campen im Zelt oder innerhalb der Wohnung genutzt, sollte die Lautstärke während des Betriebs möglichst niedrig sein. Dass die Lüftung der Geräte während des Schnellladevorgangs deutlich zu hören ist, ist dabei ja noch verständlich. Warum die Lüfter der riesigen Oukitel Abearl P5000 aber schon ohne Last alle paar Minuten hochdrehen, bleibt uns ein Rätsel. Gerade bei niedriger Last sollte eine passive Kühlung ausreichen, ganz so wie bei der Ugreen Power Roam 1200 oder bei der sehr speziellen DJI Power 1000. Zweitere ist zwar super leise, kann aber nur mithilfe von Adaptern an Solarpanels angeschlossen werden und benötigt weitere Adapter, um die Schnellladefunktion für DJI-Drohnen zu nutzen.
Fazit
Die beste Powerstation bietet alle gewünschten Anschlüsse, ausreichend Leistung und Kapazität für die geplante Anwendung. Sie ist dabei möglichst leicht, lädt schnell auf und kostet wenig. Bei häufiger oder täglicher Nutzung sollte man auf langlebige LiFePO4-Akkus achten. Formfaktor und die Entscheidung für ein internes oder externes Netzteil bleiben Geschmackssache.
Die Eierlegende Wollmilchsau kann es somit nicht geben, denn je nach Anspruch sind hier unterschiedliche Faktoren kaufentscheidend. Während sich einige Ausstattungsmerkmale wie USB-C-Anschlüsse oder Ports für Solarmodule noch auf den ersten Blick erschließen, ist für andere Punkte wie die Lautstärke der Lüfter unbedingt ein ausführlicher Praxistest nötig.
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