Sonos-CEO Patrick Spence tritt zurück, nachdem „viel zu viele Leute enttäuscht“ wurden

Sonos befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase. So hat eine Reihe von Fehltritten, insbesondere die misslungene Überarbeitung der eigenen App, das Vertrauen der Kunden erheblich geschwächt. Jetzt gibt es harte Konsequenzen. So ist Patrick Spence nach acht Jahren an der Spitze des Unternehmens von seinem Posten als CEO zurückgetreten und wurde durch den Interims-Chef […]

Jan 14, 2025 - 13:25
Sonos-CEO Patrick Spence tritt zurück, nachdem „viel zu viele Leute enttäuscht“ wurden

Sonos befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase. So hat eine Reihe von Fehltritten, insbesondere die misslungene Überarbeitung der eigenen App, das Vertrauen der Kunden erheblich geschwächt. Jetzt gibt es harte Konsequenzen. So ist Patrick Spence nach acht Jahren an der Spitze des Unternehmens von seinem Posten als CEO zurückgetreten und wurde durch den Interims-Chef Tom Conrad ersetzt.

Die App, die die Harmonie zerstört hat

Die Probleme begannen im Mai letzten Jahres, als Sonos beschloss, seinen ersten Kopfhörer, den Ace, auf den Markt zu bringen, der in direkter Konkurrenz zu den AirPods Max von Apple stehen sollte. Im Rahmen dieser Markteinführung führte das Unternehmen eine brandneue App ein, die die Kopfhörer unterstützen und das allgemeine Sonos-Benutzererlebnis neu gestalten sollte. Doch anstatt das Sonos-Ökosystem aufzuwerten, ließ die neue App viele Kunden im Stich.

Unter anderem wurden wichtige Funktionen entfernt, und bei älteren Sonos-Lautsprechern traten Verbindungsprobleme auf. Für ein Unternehmen, das stolz auf seine Apple-ähnliche „It Just Works“-Philosophie ist, stellte die fehlerhafte App ein großes Problem dar. Anfänglich spielte Sonos die Kritik noch herunter. Doch als sich die Beschwerden häuften, sah sich Patrick Spence gezwungen, zu reagieren. Er entschuldigte sich bei den Kunden per E-Mail und gab konkrete Zusagen zur Behebung der Probleme ab. Die Umsetzung erfolgte jedoch langsam und zu allem Überfluss mussten Produkt-Launches verschoben werden, während sich das Unternehmen auf die Behebung der App-Probleme konzentrierte.

Der Schaden war angerichtet, viele Kunden waren nicht überzeugt und forderten den Rücktritt von Spence. Dabei machten sich die Auswirkungen in den Geschäftszahlen bemerkbar. So sank der Umsatz im vierten Geschäftsquartal um 16 Prozent. Nun berichtet Bloomberg, dass Spence offiziell von seinem Posten als CEO zurückgetreten ist, ohne dass es eine langwierige Übergabe oder einen sorgfältig inszenierten Übergang gegeben hätte. Stattdessen hat Tom Conrad, ein derzeitiges Vorstandsmitglied von Sonos, die Position des Interims-CEO übernommen. Conrads offenes Eingeständnis der Situation – „Wir haben viel zu viele Leute enttäuscht“ – unterstreicht die Schwere der Situation.

Wie geht es mit Sonos weiter?

Die Suche nach einem permanenten CEO ist im Gange, aber in der Zwischenzeit steht Sonos vor großen Herausforderungen. Der Ruf des Unternehmens hat Schaden genommen, der Aktienkurs ist seit dem Start der App um 13 % gefallen, und rund 100 Mitarbeiter wurden bereits entlassen. Für eine Marke, die in der Welt der Audiotechnik einst unantastbar schien, ist dies ein kritischer Moment, den es nun zu bewältigen gilt.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um das Vertrauen der Kunden und Investoren wiederherzustellen. Branchenanalysten sind skeptisch, ob Sonos ohne tiefgreifende Änderungen wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. Entscheidend wird sein, ob das Unternehmen den Mut aufbringt, sich selbst neu zu erfinden und aus den Fehlern der letzten Monate zu lernen. Dabei wird erwartet, dass Sonos in Zukunft stärker auf den Wettbewerb mit Apple und anderen Tech-Giganten reagieren wird, um seine Position im Markt zu behaupten.