Flucht aus China-Abhängigkeit: Peking will Apple nicht ziehen lassen

Apple will weniger abhängig von China werden, aber China tut alles, den iPhone-Konzern den Abschied so schwer wie nur möglich zu machen. Dahinter stehen knallharte wirtschaftliche, aber auch politische Erwägungen, die Apple noch einige Unannehmlichkeiten machen dürften. Apple sieht sich in China mit strengeren Exportkontrollen konfrontiert, die angeblich zur Eindämmung von Technologien mit potenzieller militärischer ... Weiterlesen ... Der Beitrag Flucht aus China-Abhängigkeit: Peking will Apple nicht ziehen lassen erschien zuerst auf Apfelpage.

Jan 14, 2025 - 20:01
Flucht aus China-Abhängigkeit: Peking will Apple nicht ziehen lassen
Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Apple will weniger abhängig von China werden, aber China tut alles, den iPhone-Konzern den Abschied so schwer wie nur möglich zu machen. Dahinter stehen knallharte wirtschaftliche, aber auch politische Erwägungen, die Apple noch einige Unannehmlichkeiten machen dürften.

Apple sieht sich in China mit strengeren Exportkontrollen konfrontiert, die angeblich zur Eindämmung von Technologien mit potenzieller militärischer Nutzung eingeführt wurden. Während die Maßnahmen offiziell mit Sicherheitsbedenken begründet werden, vermuten viele, dass wirtschaftliche und politische Motive dahinterstehen.

Apple will China-Abhängigkeit abbauen

Apple versucht seit Jahren, die Abhängigkeit von China als Produktionsstandort zu reduzieren, und hat die Fertigung schrittweise in Länder wie Indien und Vietnam verlagert. Indien wurde dabei zu Apples wichtigstem alternativen Produktionsstandort, mit ehrgeizigen Zielen: Bis 2025 soll ein Viertel der iPhones in Indien gefertigt werden, bis 2027 sogar die Hälfte.

Nachdem die Fortschritte lange eher dürftig waren, erreichte Apple im letzten Jahr einen Meilenstein: Die Produktion des iPhone 16 startete in Indien nur wenige Wochen nach dem Launch – erstmals wurde ein Flaggschiff-Modell so früh in Indien gefertigt. Für das iPhone 17 plant Apple, die Produktion gleichzeitig in China und Indien zu starten.

China zieht die Daumenschrauben an

Viele iPhone-Komponenten werden weiterhin in China hergestellt und müssen für die Fertigung in Indien und anderen Ländern exportiert werden. Ein neues Gesetz, das China im Dezember verabschiedet hat, erschwert diese Exporte jedoch erheblich. Laut Berichten asiatischer Wirtschaftsmedien verzögern sich Lieferungen von Produktionsequipment und Materialien nach Indien und Vietnam durch strengere Zollprüfungen um Tage oder sogar Wochen.

Diese neuen Kontrollen beziehen sich auf sogenannte „Dual-Use“-Technologien, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden könnten. Laut Insidern betreffen die strengeren Prüfungen jedoch auch Komponenten, die nicht auf der Liste für Dual-Use-Technologien stehen.

Wirtschaftliche und politische Hintergründe

Hinter den Maßnahmen steckt vermutlich eine wirtschaftliche und politische Strategie. Wirtschaftlich versucht China, es Apple so schwer wie möglich zu machen, Produktionskapazitäten aus dem Land zu verlagern. Politisch will China auf mögliche Strafzölle reagieren, die der künftige US-Präsident Donald Trump angedroht hat. Er plant, einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf chinesische Importe zu erheben.

Diese Entwicklungen haben auch andere US-Technologieunternehmen wie Dell und Microsoft dazu veranlasst, ihre Flucht aus der chinesischen Abhängigkeit zu beschleunigen. Ein Experte für Lieferketten, Chiu Shih-fang, erklärte gegenüber Nikkei Asia: „Trumps Zolldrohungen und die wirtschaftliche Lage in China sind die Haupttreiber hinter den verschärften Zollkontrollen.“

Selbst Komponenten, die nicht als Dual-Use-Technologie eingestuft sind, werden laut Berichten strenger überprüft. Ein Insider aus einem anderen US-Unternehmen sagte, dass selbst Tools zur Geschwindigkeitstests von Smartphones bei den chinesischen Behörden als potenziell militärisch relevant eingestuft werden könnten.

Die Maßnahmen stellen Apple und andere US-Technologieunternehmen vor erhebliche Herausforderungen bei ihren Bemühungen, ihre Produktionskapazitäten aus China heraus zu verlagern. Apple ist indes stets in besonderem Maße von China abhängig gewesen – nach wie vor kommen die meisten iPhones aus den riesigen Foxconn-Fabriken im Reich der Mitte. Zugleich ist China für Apple nach den USA der wichtigste Absatzmarkt.

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