Das ist neu bei Android 15

Zuverlässig jedes Jahr veröffentlicht Google eine neue Version seines Smartphone-Betriebssystems Android. Im September 2024 hat Google den Quellcode der Android-Version 15 den diversen Smartphone-Herstellern zur Verfügung gestellt. Nun ist es an eben diesen Herstellern, das Betriebssystem mit ihren eigenen Ergänzungen zu versehen, zu testen und dann als Updates an die Smartphones (und Tablets) ihrer Kunden [&hellip Der Beitrag Das ist neu bei Android 15 erschien zuerst auf Androidmag.

Jan 14, 2025 - 13:24
Das ist neu bei Android 15

Zuverlässig jedes Jahr veröffentlicht Google eine neue Version seines Smartphone-Betriebssystems Android. Im September 2024 hat Google den Quellcode der Android-Version 15 den diversen Smartphone-Herstellern zur Verfügung gestellt. Nun ist es an eben diesen Herstellern, das Betriebssystem mit ihren eigenen Ergänzungen zu versehen, zu testen und dann als Updates an die Smartphones (und Tablets) ihrer Kunden zu verteilen. Abhängig unter anderem vom Umfang der Produktpalette der einzelnen Hersteller können durchaus etliche Monate ins Land ziehen, bis die Updates tatsächlich auf den Smartphones landen. Auf den folgenden drei Seiten stellen wir Ihnen die wichtigsten Neuerungen von Android 15 vor.

Welche Geräte erhalten Android 15?

Android-Smartphones und -Tablets erhalten meist mindestens zwei bis drei Jahre lang (gerechnet vom Zeitpunkt ihrer Markteinführung) neue Versionen des Betriebssystems. Manche Hersteller (allen voran Google und Samsung) versprechen sogar fünf oder sieben Jahre – zumindest für einige Modelle.

Mit offiziellen Listen, die verraten, welche Modelle konkret Android-15-Updates erhalten werden, halten sich die Hersteller allerdings zurück. Bis zum Redaktionsschluss haben aber immerhin folgende Hersteller Modelllisten veröffentlicht: Google, Motorola, Xiaomi, OnePlus und Nothing.

Google beispielsweise versorgt seine Pixel-Smartphones bis zurück zur Generation 6 mit Updates auf Android 15. Bei Samsung dürfen die Anwender voraussichtlich bis zurück zur Generation S21 mit entsprechenden Updates rechnen.

1.) Diebstahlschutz

Android-Smartphones sind dank künstlicher Intelligenz nun imstande, zu erkennen, wenn jemand versucht, sie zu stehlen. Konkret bedeutet das, dass ein Smartphone merkt, wenn es seinem Benutzer aus der Hand gerissen wird und der Dieb zu fliehen versucht. Das Smartphone schaltet dann automatisch seine Bildschirmsperre ein, so dass es nur noch mit der eingestellten Entsperrmethode (also beispielsweise einer Geheimzahl oder einem Fingerabdruck) wieder verwendbar gemacht werden kann.

Zum Erkennen eines Diebstahls verwendet das Smartphone seinen Bewegungssensor, aber zusätzlich auch seine WLAN- und Bluetooth-Hardware.

Sollte ein Smartphone doch einmal gestohlen werden, so kommt die neue Funktion „Sperren per Fernzugriff“ ins Spiel. Sie erlaubt es, ein gestohlenes oder verlorenes Smartphone aus der Entfernung zu sperren, selbst wenn man sich in der momentanen Aufregung nicht an seine Google-Zugangsdaten erinnern kann, aber immerhin noch die Mobilfunknummer des Smartphones zur Hand hat. Verwenden können Sie diese Funktion einfach, indem Sie auf einem anderen Gerät die Web-Seite android.com/lock aufrufen.

Darüber hinaus gibt es die neue Funktion „Offline-Gerätesperre“. Sie sorgt dafür, dass das Smartphone automatisch seine Bildschirmsperre einschaltet, wenn es längere Zeit offline ist. Der Hintergrund: Erfahrene Diebe schalten in der Regel schnell den Internet-Zugang eines gestohlenen Smartphones aus, um zu verhindern, dass der Besitzer das Smartphone aus der Entfernung sperrt oder die Daten des Geräts löscht.

Diese Diebstahlschutz-Funktionen sind erfreulicherweise nicht auf Android 15 beschränkt: Auch ältere Smartphones erhalten sie nach und nach – durch ein Update der „Google Play Dienste“. Die Mindestvoraussetzung dafür ist die Android-Version 10.

Einschalten können Sie die Funktionen in den Systemeinstellungen im Bereich „Google“. Tippen Sie dort auf die Schaltflächen „Alle Dienste“ und „Diebstahlschutz“.

 

2.) Geschützte System­einstellungen

Weitere Schutzfunktionen sollen es Dieben erschweren, auf vertrauliche Daten zuzugreifen oder gestohlene Geräte zurückzusetzen. Heikle Einstellungen, die beispielsweise die SIM-Karte oder das Deaktivieren der „Mein Gerät finden“-Funktion betreffen, sind nun durch ein Kennwort geschützt (oder abhängig von Ihren Vorlieben durch eine Geheimzahl oder einen Fingerabdruck). Nach mehreren fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen wird das Smartphone gesperrt.
Ein verbesserter Schutz der Zurücksetzen-Funktion soll es zudem noch schwieriger als bisher machen, das Smartphone zurückzusetzen, ohne die Zugangsdaten des dazugehörigen Google-Kontos zu kennen.

In naher Zukunft soll eine Funktion namens „Identity Check“ hinzukommen. Diese optionale Funktion macht eine biometrische Authentifizierung erforderlich, wenn man auf wichtige Einstellungen des Betriebssystems oder des Google-Kontos zugreift. Beispielsweise wenn man seine Geheimzahl ändern oder den Diebstahlschutz ausschalten möchte. Dies soll dabei helfen, unberechtigte Zugriffe abzuwehren, selbst wenn Ihre Geheimzahl oder Ihr Kennwort ausgespäht worden ist.

 

3.) Digitaler Tresor

Auf Geräten mit Android 15 können Sie ein „vertrauliches Profil“ einrichten. Dabei handelt es sich um einen getrennten Bereich, in dem Sie Apps ablegen können, deren Daten Sie besonders vor neugierigen Blicken schützen möchten. Also beispielsweise Apps aus den Bereichen Finanzen, Dating oder Social-Media.

Sie können dieses vertrauliche Profil entweder mit der Sperrmethode sichern, die Sie für das gesamte Smartphone verwenden. Oder aber mit einer anderen Sperrmethode. Apps, die sich im vertraulichen Profil befinden, erscheinen nicht in der Apps-Liste. Für zusätzlichen Schutz ist es möglich, im vertraulichen Profil ein anderes Google-Konto zu verwenden als im Hauptprofil.

Standardmäßig wird das vertrauliche Profil nur dann gesperrt, wenn Sie das Gerät neu starten. Alternativ dazu können Sie in den Einstellungen festlegen, dass dieses Profil jedes Mal gesperrt wird, wenn Sie das gesamte Gerät sperren. Oder aber fünf Minuten, nachdem sich der Bildschirm automatisch ausgeschaltet hat.

Wichtige Einschränkungen: Wenn Sie das vertrauliche Profil sperren, werden die Apps, die sich darin befinden, beendet. Das hat zur Folge, dass sie keine Benachrichtigungen mehr anzeigen können und auch nicht mehr in der Lage sind, Daten von angeschlossenen Geräten (beispielsweise Fitness-Tra­ckern) zu empfangen.

Darüber hinaus ist es im vertraulichem Profil nicht möglich, auf dem Startbildschirm des Smartphones Widgets und Verknüpfungen hinzufügen. Auch auf das Verwenden von Sprachbefehlen muss man verzichten.

 

4.) Task-leiste anheften

Auf Android-Geräten mit großem Bildschirm (wie Tablets und Faltphones) zeigt das Betriebssystem in der Übersicht der geöffneten Apps auch eine Task-Leiste an, mit deren Hilfe Sie schnell zwischen häufig benötigten Apps hin- und herwechseln können.

Unter Android 15 ist es nun möglich, diese Task-Leiste ständig eingeblendet zu lassen, wenn eine App geöffnet ist. Das erledigen Sie einfach, indem Sie in der Task-Leiste den Trennstrich zwischen dem Suchsymbol und den App-Symbolen länger antippen und dann in dem erscheinenden kleinen Fenster die Option „Taskleiste immer anzeigen“ einschalten.

 

5.) App-Koppelung

Ebenfalls für Geräte mit großem Bildschirm gedacht ist die neue Funktion „App-Koppelung“. Sie richtet sich an Anwender, die den Bildschirm aufteilen, um die Fenster von zwei Apps gleichzeitig anzeigen zu können (im „Splitscreen“-Modus).

Die neue Koppelungsfunktion erleichtert dies. Denn sie ermöglicht es, jeweils zwei Apps, die Sie häufig miteinander kombiniert verwenden, als „App-Paar“ zu speichern. Auf der Startseite des Geräts erscheint dann ein neues Symbol, das Sie antippen können, um schnell und bequem die beiden Apps gemeinsam aufzurufen.

Um ein solches App-Paar-Symbol anzulegen, rufen Sie einfach im Splitscreen-Modus die App-Übersicht auf und tippen dort oberhalb der Task-Leiste auf die Schaltfläche „App-Paar speichern“.

 

6.) Bessere Kameravorschau

Die Version 15 des Betriebssystems stellt Kamera-Apps einen neuen automatischen Belichtungsmodus zur Verfügung. Dieser „Low Light Boost“ („Optimierung bei wenig Licht“) optimiert bei schlechten Lichtverhältnissen die Belichtung für den Vorschau-Stream – also die Bilddaten, die unter anderem für das Live-Vorschaubild der Kamera verwendet werden. Sinnvoll und möglich ist dies, weil der übliche Nachtmodus, der ja mehrere schnell hintereinander geschossene Fotos miteinander kombiniert, naturgemäß für Live-Bilder nicht optimal geeignet ist.

Der Vorteil für den Benutzer besteht einfach darin, dass er im Live-Vorschaubild der Kamera bei schlechter Beleuchtung mehr Details erkennen kann als bisher. Darüber funktioniert auch das Scannen von QR-Codes bei ungünstigen Lichtbedingungen nun besser.

 

7.) Nachrichten per Satellit ­verschicken

Android 15 ermöglicht es Messenger-Apps (SMS und RCS), Textnachrichten über eine Satellitenverbindung zu verschicken und zu empfangen. So kann man selbst dann kommunizieren, wenn keine Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung zur Verfügung steht.

Das ist natürlich keine reine Software-Angelegenheit, sondern setzt auch entsprechende Sende- und Empfangs-Hardware voraus. Die Smartphones der Pixel-9-Reihe sind bereits entsprechend ausgerüstet. Auf ihnen gibt es die Funktion „Notruf über Satellit“, die es erlaubt, über die Nummer 911 per Satellit Notrufe in Textform abzusetzen. Allerdings funktioniert dies bislang nur in den USA.

8.) Verbesserungen hinter den Kulissen

Es gibt in Android 15 eine Vielzahl weiterer Neuerungen, die für Anwender nicht direkt bemerkbar sind, die aber App-Entwicklern neue Möglichkeiten eröffnen. Beispielsweise eine Funktion, die dafür sorgt, dass Lautstärkesprünge beim Wechseln zwischen Audio- oder Videomedien automatisch vermieden werden. Das erspart es den Anwendern, in solchen Situationen selbst die Lautstärke korrigieren zu müssen.

Ein weiteres Beispiel: Das Betriebssystem stellt Apps nun eine Möglichkeit zur Verfügung, zu erkennen, wenn ihre Bildschirminhalte aufgezeichnet werden. Das erlaubt es den Apps, ihre Anwender darüber zu informieren – beispielsweise vor dem Eingeben oder Bearbeiten vertraulicher Daten.

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